Diakoniezentrum, Betreutes Wohnen und Direktvermarkter

Wendelstein – Möglichkeiten zur Zusammenarbeit von Kommunen und Sozialverbänden wie der Diakonie angesichts der gesellschaftlichen Gesamtentwicklung in Deutschland für die ältere Bevölkerung und die ideale Nutzung von „Nischen“ im großen Konsumangebot für Verbraucher durch lokale Direktvermarkter waren die Schwerpunkte bei einem Besuch von FW-Landratskandidat Helmut Bauz im Markt Wendelstein: Gemeinsam mit Mitgliedern aus dem FW-Ortsverband Wendelstein besuchte er unter fachkundiger Führung durch Vertreter der WIBS das „Diakoniezentrum“ mit benachbartem „Betreuten Wohnen“ in Wendelstein. Eine weitere Station waren danach die zwei Hofläden der Familien Böhm und Heubeck in Raubersried als Beispiele für erfolgreiche Direktvermarkter trotz der Stadtnähe zu Nürnberg und mehrerer „Vollsortimenter“ in der Marktgemeinde.

An der ersten Station bei seinem Besuch in Wendelstein übernahm 2.Bürgermeister Willibald Milde als Bevollmächtigter der WIBS gemeinsam mit Stationsverantwortlichen die Führung durch das Seniorenzentrum des örtlichen Diakonievereins. Ein Schwerpunkt des Besuchs waren hier die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit von Sozialverbänden mit ihrer Kommune bei gesellschaftlich wichtigen Aufgaben wie der Betreuung der Bevölkerung im Alter. Informationen über die Situation am Ort vor dem Bau des Seniorenzentrums an der Wolfgang-Dinkler-Straße gab es dazu von 3.Bürgermeister und Heimatkundler Dr. Jörg Ruthrof für die Führungsteilnehmer.
Der erfolgreiche „Sprung“ von der kleinen Pflegestation mit 18 Betten im Altort hin zum jetzigen großen Bau mit 48 Pflegeplätzen in vier Wohngruppen und darüber hinaus weiteren öffentlichen Betreuungsangeboten wie der Tagespflege oder dem Mittagessensangebot war nur durch den Mut des Diakonievereins mit der WIBS als Immobiliengesellschaft des Marktes Wendelstein als Partner möglich: Die WIBS errichtete das Seniorenzentrum und vermietete es dem Diakonieverein als Sozialverband. Direkt neben dem Seniorenzentrum baute die WIBS zeitgleich ein Gebäude mit 50 Wohnungen als „Betreutes Wohnen“. Auch hier arbeitet die WIBS mit dem Diakonieverein zusammen, der die dortigen Bewohner in die Betreuungsangebote einbezieht.

Die WIBS ist direkter Vermieter
Im Gegensatz zum Seniorenzentrum mit dem Diakonieverein als Mieter und Verantwortlichen für die dortigen 48 Pflegeplätze ist die WIBS bei den Wohnungen im „Betreuten Wohnen“ der direkte Vermieter. Seit Eröffnung beider Gebäude vor fünf Jahren fanden mehrere Bewohner aus dem „Betreuten Wohnen“ gesundheitlich bedingt später auch einen Pflegeplatz im benachbarten Seniorenzentrum. Für die Bewohner im „Betreuten Wohnen“ gibt es zudem im Haus einen „Kümmerer“ mit engem Kontakt zur Leitung der WIBS. Diese besteht aus zwei Bevollmächtigen, Kämmerer Stefan Zeltner und 2.Bürgermeister Willibald Milde, und deren Büro.
Der Besuch von zwei Hofläden im benachbarten Raubersried war die zweite Station. Sowohl die Familie Böhm wie auch im Nachbarhof die Familie Heubeck betreiben seit Jahren erfolgreich die Direktvermarktung ihrer Erzeugnisse wie auch die von anderen Bauernhöfen. Schwerpunkt des Geschäfts am Hof von Familie Böhm ist die hofeigene Bäckerei für Bauernbrot und neben dem saisonalen Angebot an Obst und Gemüse und weiteren Produkten „ab Hof“ aus der Region hat die Familie noch ihre Landwirtschaft samt „Milchtankstelle“. Und Claudia Böhm als Ladeninhaberin zufolge sind die selbstgebackenen Brotlaibe ein Selbstläufer und „heißbegehrt“.
Im benachbarten Hof hat Familie Heubeck ihren Hofladen, der in den 1990er Jahren der erste Hofladen überhaupt im Landkreis war. Hier wartet fast ein „Vollsortimenter“-Angebot auf Kunden samt Käse- und Wursttheke, einem Kühlfach für Fleisch und einem großen Angebot mit Obst, Nudeln, Getränken und Marmelade sowie Süßem. Die Familie betreibt seit dem Ende ihrer Viehzucht auf dem Hof Geflügelzucht und erhält ihre Produkte „im Tausch“ auch von anderen landwirtschaftlichen Direktvermarktern innerhalb und jenseits der Landkreisgrenzen. Vor allem die gegenseitige Unterstützung der Hofläden und Bauern untereinander in der Region mit Produkten, um die Angebotsvielfalt zu stärken, ist hier ein Garant für den Erfolg des Hofladens. (jör)

Foto 1 und 2 (jör): Beim Besuch in Wendelstein galt das Interesse von Helmut Bauz sowohl dem Seniorenzentrum des Diakonievereins mit dem benachbarten – von der WIBS gebauten und verwalteten – „Betreuten Wohnen“ (Bild 1) und den zwei Hofläden der Familien Böhm und Heubeck in Raubersried (Bild 2).